In den Nachrichten, in der Zeitung, auf Social Media und am Stammtisch kommt man immer wieder auf das Thema „Blackout / Brownout“ zu sprechen. Immer wieder hört man „Experten“, dass es nicht die Frage ist, ob solch ein Ereignis kommt, sondern nur wann. Leider wurden Anfang der 1990ger Jahre die Gelder und das Material für den Katastrophenschutz drastisch gestrichen. Auf Grund der aktuellen Ereignisse (Hochwasser im Ahrtal, Krieg in der Ukraine usw.) wird uns wieder bewußt, dass Katastrophen und Unglücke auf Grundlage verschiedenster möglicher Ereignisse auch direkt bei uns „vor der Haustüre“ eintreffen können. Darum ist es wichtig, wieder in den Katastrophenschutz, das Ehrenamt und die Aufklärung der Bürger:innen über die private Vorsorge zu investieren, um im Fall des Falls gerüstet zu sein.

Die Stadt Koblenz und das Amt 37 (Amt für Brand- und Katastrophenschutz) haben zusammen ein Flyer herausgebracht, der schon vor einiger Zeit in ihrem Briefkasten gelegen hat (gilt für Koblenzer Bürger) und sich mit dem Thema „Eigenvorsorge bei längerem Stromausfall“ auseinander setzt. Dieser Flyer wurde speziell für den Großraum Koblenz gestaltet.

Die Freiwillige Feuerwehr Lay übernimmt, wie alle anderen Freiwilligen Feuerwehren in Koblenz auch, die Funktion eines „Leuchtpunktes“ ein. Wenn man sich vor Augen führt, wie wohl ein Stromausfall „aussehen“ würde, dann denkt man ganz schnell an Dunkelheit. Gerade im Winter, wenn die Tage kurz sind, benötigten die Menschen Licht. Elektrisches Licht, zumindest aus der Steckdose, wird es im Fall von einem „Black- / Brownout“ nicht geben. Die Stadt Koblenz hat nun technische Gerätschaften beschafft, die im Dorf einen weit sichtbaren Leuchtpunkt abgeben. Damit die Menschen wissen, dort wo Licht ist, ist Hilfe.

Heute übten die Frauen und Männer der Layer Wehr ihre Rolle als Leuchtpunkt. Die Übung wurde auf zwei Stationen aufgeteilt. Der Einheitsführer Stefan Mader erklärte seinen Männern und Frauen, welche Aufgaben die Layer Wehr als Leuchtpunkt hat. Ein wichtiger Punkt ist, dass Notrufe aller Art durch die Wehr angenommen werden und zwar persönlich. Wenn z. B. ein Layer Bürger einen medizinischen Notfall erleidet und die Telefone nicht mehr funktionieren, nehmen wir den Notruf persönlich von z.B. einem Angehörigen / Nachbarn entgegen. Der Diensthabende wird den Bürger:innen nach einem festgelegtem Schema abfragen. Dieser Kontaktpunkt gibt das Abfrageergebnis an den Funker weiter, der dieses an die Leitstelle weiter leitet. Ein Einsatztagebuchschreiber notiert den Eingang des Notrufes. Das Einsatztagebuch gilt ein Nachweisdokument. Dort werden auch sämtliche andere Ereignisse dokumentiert. Eine andere Aufgabe ist es, die Nachbarschaftshilfe zu forcieren. An dem Rolltor des Gerätehauses wird eine Art Tauschbörse installiert, an der die Layer Bürger:innen ihre Gesuche, Angebote usw. anbieten können. Weitere Strategien wurden besprochen. Moritz Göbs leitete die zweite Station. Hier wurde das neu beschaffte, technische Gerät erklärt und beübt. Die Berufsfeuerwehr hat für alle Leuchtpunkte ein Packet aus einem Notstromaggregat, Verteiler, Kabeltrommel, verschieden Lampen und Leuchten und jede Menge Zubehör geschnürt.

Wie immer, wenn die Feuerwehr übt, hofft man, dass wir das vermittelte Wissen nicht zum Einsatz bringen müssen. Falls es doch zu einem „Black- / Brownout“ in Koblenz kommt, sind wir durch diese Übung heute wesentlich besser darauf vorbereitet. Nicht zu letzt, weil die Stadt Koblenz die Stadtkasse aufgemacht hat und in den Katastrophenschutz investiert hat. Nicht nur durch das technische Material, sondern auch durch die vielen Arbeitsstunden der Berufsfeuerwehrleuten und Verwaltungsangestellten, die die Konzepte entwickelt und auf den Weg gebracht haben.

Investieren Sie auch. Informieren Sie sich und bereiten sich vor. Vorsorge ist besser als Nachsorge. In einer solchen Lage sind die Eigenvorsorge und die Nachbarschaftshilfe die zentralen Elemente zur Bewältigung der Krise.

Link zur Onlineversion des Flyers „Eigenvorsorge bei längerem Stromausfall“ der Stadt Koblenz.

Überblick verschaffen
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